Der jährliche Bedarf nach Gold liegt bei ca. 4000 Tonnen Gold. 24% des weltweiten Goldbedarfs können aktuell mit Recycling Gold abgedeckt werden. Damit kann nicht mal ein Viertel des weltweiten Bedarfs bedient werden. Das Problem: die aktuelle Recycling-Menge ist noch zu gering und die Nachfrage nach Gold zu groß.
2 Fakten über die bestehende Goldreserven auf unserem Planeten:
- Ca. 200.000 t Gold wurde bereits gewonnen, seit die Menschheit Gold schürft, von Experten auch above-ground stocks total genannt. Würde man aus diesem Gold einen Würfel formen, hätte dieser gerade mal eine Kantenlänge von 22 x 22 Metern und passt somit unter den Eiffelturm.
- Knapp 55.000 t Gold sind noch im Boden und können theoretisch abgebaut werden, der Abbau von Gold ist jedoch endlich.
Sustainability Trail für nachhaltigen Schmuck:
Würde man jährlich knapp über 2% des bereits geschürften Golds recyceln, könnte man den weltweiten Bedarf von ca. 4000 Tonnen Gold decken. Momentan werden jährlich nur knapp 1.136 Tonnen Gold recycelt – das sind gerade mal 0,57 % des bereits geschürften Goldes. Warum passiert das nicht?
Die Verarbeitung von Recycling Gold ist nichts Neues. In Deutschland arbeiten Goldschmied:innen bereits heute zum Großteil mit Recycling Gold, der einzige Unterschied: Recycling Gold wird auf einmal als “nachhaltig” verkauft. Tatsächlich wird Gold, seit die Menschheit Gold schürft, immer wieder recycelt und aufs Neue verarbeitet. Der Wert von Gold ist einfach zu hoch, um es einfach wegzuschmeißen.
What‘s next: Behavioural Change! Die weltweite Gold-Recycling-Quote hat sich in den letzten 10 Jahren nicht verändert bzw. sie hat sich sogar verringert (2011 wurden 1.626 Tonnen Gold recycelt, 2021 nur 1.136 Tonnen. D.h. Die einfachen Recycling-Wege wurden bereits von der Schmuckindustrie gegangen. Wer tatsächlich eine Gold-Kreislaufwirtschaft erreichen möchte, muss also umdenken. Das heißt, ungenutztes, bereits geschürftes Gold muss auf verbessertem zurück in den Recyclingkreislauf gelangen, um die Recycling-Quote von Gold erheblich zu steigern.
Takeaway für einen nachhaltigen Schmuckkauf:
Möchte man nachhaltigen Recycling-Schmuck kaufen, sollte stets hinterfragt werden, wie eine Goldschmied:in, eine Schmuckmarke, oder man selbst als Konsument dazu beiträgt, dass sich die Recycling-Quote verbessert. Denn, schmückt man sich lediglich mit dem Begriff “Recycling Gold” ist man weder innovativ noch nachhaltig und bleibt bei “business-as-usual” stehen.
Die aktuellen Statistiken und Recycling-Quoten werden vom World Gold Council erfasst und können hier eingesehen werden.